Wir hatten noch eine Woche Urlaub geplant und auf unserer Italientour hatten wir Teile der Vogesen mit dem Motorrad durchfahren und so war der Plan entstanden, für eine Woche im September in die Vogesen zu fahren.
Die Vorbereitungen liefen sofort nach unserer Rückkehr Anfang Juli an.
Auf Sardinien haben wir einen Motorradfahrer mit seiner Tochter getroffen, die hervorragend für das Touren mit dem Motorrad ausgerüstet waren. Und so haben wir
uns Ideen und Anregungen geholt. Ein neues und vor allem größeres Zelt musste her, aber gleichzeitig durfte das Zelt nicht viel schwerer sein und kein allzugroßes Packmaß haben. Die Wahl viel auf ein Zelt von Salewa, dass mit 12 kg 3 kg schwerer ist, als unser altes Zelt, dafür aber deutlich mehr Platz bietet. Den Schatten- und Trockenbereich des Zeltes haben wir dann noch mit einem Tarp erweitert. Auch für die im Sardinienurlaub stark gebeutelten Faltstühle musste Ersatz her. Nun haben wir von Camp4 Faltstühle gefunden, die deutlich stabiler sind und dass bei gleichem Gewicht und etwas geringerem Packmaß.
Ein Campingplatz in den Vogesen war schnell gefunden und die Route auch schon festgelegt. Dann folgt die obligatorische Beobachtung der Langzeitwettervorhersagen. Und die wurden immer schlechter, je Näher der Urlaub rückte. Eine Woche vor der geplanten Abfahrt wurden die Wettervorhersagen wieder freundlicher, aber die Tiefsttemperaturen machten uns doch arg zu schaffen. Für einstellige Temperaturen in der Nacht fehlen uns die passenden Schlafsäcke. Wärmere Schlafsäcke zu beschaffen stellt zwar kein Problem dar, jedoch ist das Packmaß hier wieder ein KO-Kriterium. Wir haben auf dem Motorrad nur sehr begrenzt Platz und das Packmaß der Schlafsäcke wächst proportional zur Tauglichkeit bei tieferen Temperaturen.
Die Alternative hieß, ein anderes Reiseziel finden. In einer Reichweite von 600 km (als Tagesetappe) war kein Ziel zu finden, in dem die Nachttemperaturen im zweistelligen Bereich garantiert waren. Einzig im Mittelmeerraum waren die Nachttemperaturen noch im angenehmen zweistelligen Bereich. Aber die Anreise schlägt mit mehr als 1.000 km zu Buche. Für die Fahrt mit dem Motorrad eine 2-Tages-Etappe. Bei nur einer Woche Urlaub wollten wir uns das nicht wirklich antuen. Also haben wir den Plan, mit dem Motorrad zu fahren, über Bord geworfen und uns für unser Cabrio entschieden. Einen Campingplatz hatten wir auch schnell gefunden und so sollte es nach La Faviére unweit Saint Tropez in Südfrankreich gehen.
Am Tag vor der Abreise, so quasi in letzter Minute, hatten wir mit dem Cabrio unverschuldet einen Unfall und so konnten wir das Cabrio nicht für den Urlaub nutzen und mussten mit der Limousine reisen.
Die Anfahrt verlief ohne größere Komplikationen. Lediglich die französichen Autobahngebühren trübten die Anfahrt. Das Wetter war wie bestellt, strahlend blauer Himmer. Und das sollte sich während unseres Urlaubs auch nicht ändern. Die Anfahrt dauerte dann auch gute 13 Stunden inklusive Pausen.
Der Campingplatz war zwar gut besucht, es gab aber ausreichend Plätze, um sich niederzulassen. Unsere Erwartungen wurden erfüllt, auch wenn es keine Standplätze mehr in Strandnähe gab. Der öffentliche Strand von La Faviére und Le Lavandou waren nur wenige Kilometer entfernt und mit ausreichenden Parkmöglichkeiten ausgestattet.
Tagesausflüge nach Monaco und Nizza und nach Saint Tropez bei strahlendem Sonnenschein rundeten den Urlaub ab. Auch der Besuch einer Freundin in Marignane bei Marseille war mit eingeplant.
Der Verkehr an der Côte d'Azur ist vergleichbar mit dem Verkehr am Golf von Neapel. Einfach caotisch. Und die Autobahngebühren erinnern an moderner Wegelagerei. Wir haben das Motorrad schmerzlich vermisst, denn Staus gibt es für Zweiräder in Frankreich nicht. Es wird jede Lücke auf der Straße genutzt, um voran zu kommen.
Eine Sprachbarriere ist vorhanden. Ohne Französichkenntnisse wird es schwer. Ein paar Grundbegriffe und ein kleines Wörterbuch beheben aber die ärgsten Barrieren. Und so brauchen wir Frankreich künftig nicht mehr zu meiden.
Unser Fazit: Ein sehr schöner Urlaub, der mit dem Motorrad noch schöner geworden wäre.
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