Die Sardinien-Tour des letzten Jahres fand in diesem Jahr ihre Fortsetzung. Da 8 Tage Sardinien eindeutig zu wenig waren, hatten wir beschlossen, noch einmal wiederzukommen. Und so war die Urlaubsplanung für 2009 schon vorbelastet.
Nachdem unser bevorzugter Ferienwohnungsvermieter Anfang 2009 einen enormen und vor allem nicht nachvollziehbaren Preissprung vollzogen hat, haben wir 1. den Vermieter gewechselt und 2. die Wochenaufteilung der zur Verfügung stehenden Urlaubswochen für 2009 neu verteilt. Somit standen 4 Wochen für die geplante Wiederkehr nach Sardinien zur Verfügung.
Die Route wurde nach einigen Anpassungen dann wie folgt festgelegt:
Über Trier sollte es bis Saarbrücken, von dort nach Frankreich über Straßburg gehen. Dann auf der deutschen Seite Richtung Basel, an Basel vorbei Richtung Gotthard, dann weiter über Como nach Mailand. Von dort über Genua, Pisa, an Livorno vorbei nach Montalto Marina. Dann an Rom vorbei durch Neapel bis Sorento.
Pompeji, Vesuv und Küstenstraße von Amalfi anschauen. Dann wieder zurück nach Rom. Rom im Schnelldurchgang. Dann nach Civitavecchia und nach Sardinien übersetzen. Auf Sardinien selbst waren keine großen Touren vorgeplant. Das wollten wir vor Ort entscheiden. Die Rückreise ging dann mit der Fähre nach Genua über Mailand, Como, Gotthard, Basel nach Bad Krozingen. Und von dort nach Colmar und dann Richtung Saarbrücken, Trier und Bitburg bis nach Hause.
1. Tag Abfahrt um 17:00 Uhr nach der Arbeit: Anreise nach Holzerath. Etappe 184 km. Übernachtung in einem kleinen Hotel.
2. Tag Weiterfahrt bis nach Mailand. Etappe 686 km. Übernachtung im Holiday Inn Express. Das Wetter hat uns hier echt geplagt. Von Nieselregen über trockene kurze Abschnitte auch mal mit Sonne hat es in den Bergen gewittert und gehagelt. Erst kurz vor Mailand hatten wir dann das erhoffte Urlaubswetter und das sollte uns bis zur Rückreise am 29. Tag begleiten.
3. Tag Weiterfahrt über Genua, LaSpezia, Livorno nach Montalto Marina. Etappe 529 km. Übernachtung auf dem Campingplatz California.
4. Tag Weiterfahrt an Rom vorbei durch Neapel nach Sorento auf den Campingplatz Santo Fortunata. Etappe 372 km. Hier blieben wir dann für 2 Nächte.
5. Tag Die Besichtigung von Pompeji und des Vesuvs standen auf dem Programm. Auch die Küstenstraße von Amalfi durfte nicht fehlen. Die geplante Route führte uns über die Berge an die Küste nach Maiori und von dort die wahrscheinlich schönste Küstenstraße Europas entlang nach Sorento. Eine wirklich schöne und sehenswerte Tour und eine fantastische Küstenstraße.
6. Tag Weiterfahrt nach Rom auf den Campingplatz Flaminio. Etappe 272 km. Auch hier blieben wir 2 Nächte.
7. Tag Vom Campingplatz geht es mit dem Motorrad in die Innenstadt in ein Parkhaus an der Villa Borghese. Von dort erkunden wir zu Fuss die Sehenswürdigkeiten wie die spanische Treppe, den Trevibrunnen bis hin zum Collosseum. Mit der Metro ging es dann zurück bis zum Parkhaus.
8. Tag Weiterfahrt nach Civitavecchia zur Fähre nach Olbia. Etappe 82 km. Ankunft in Olbia um 20 Uhr. Dann noch 1 Stunde bis zum Campingplatz Baia Blu la Tortuga an der Nordwestküste Sardiniens. Hier haben wir uns erstmal für 7 Tage niedergelassen.
9.-15. Tag Relaxen und kleinere Touren standen auf dem Programm. Herausragendste Tour war die Fahrt zur Grotta di Nettuno. Eine Tropfsteinhöhle, deren Besichtigung wir nicht bereut haben, auch wenn zwischen dem Parkplatz und dem Eingang der Grotte 654 Stufen zu überwinden sind.
16. Tag Wir entscheiden uns, an die Ostküste nach Bari Sardo zu fahren, damit wir neben dem, was wir 2008 schon gesehen hatten, auch noch den Rest von Sardinien kennenlernen. Die Etappe war nur 274 km lang und führte quer über die Insel. Man unterschätzt sehr leicht die Entfernungen, wenn man die üblichen Maßstäbe anlegt, denn die Tour sollte sich als Tagestour entpuppen. Die Reisezeit betrug inklusive einer Mittagspause geschlagene 6 Stunden.
17. Tag Wir erkunden Bari Sardo und Tortoli.
18. Tag Da uns die Mücken plagen, überlegen wir, ob wir weiter Richtung Süden fahren sollen. Der Campingplatz an sich war nicht schlecht und so beschlossen wir uns auf einer Tagestour erstmal die infragekommenden Campingplätze und im besonderen die Sanitäreinrichtungen anzusehen. Was uns auf dieser Tour geboten wurde, spottet jeder Beschreibung. Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich die Italiener damit zufriendengeben und in Scharen dort hinfahren. Wir zogen es also vor, auf die Nutzung der angebotenen Campingplätze zu verzichten.
19. Tag Dieser Tag hatte als erstes Ziel einen Reifenhändler. Wir brauchten einen neuen Pneu für das Hinterrad. Der Reifen war mit 2 mm Profil ziemlich am Ende. Vor Beginn der Tour hatten wir die Gesamtstrecke auf ca. 4.000 km geschätzt und meine Einschätzung war, dass der Reifen die 4.000 km noch hält. Nun hatten wir 3.500 km hinter uns, und noch mind. 1.500 km vor uns. Ein Continentalreifen, wie benötigt, liess sich nicht auftreiben und für eine komplette Neubereifung fehlte mir noch die Motivation. Also ging es erstmal im Urlaubsprogramm weiter, als wenn uns der Reifen nichts angeht. Im Anschluss ging es auf eine wunderschöne und sehr abwechslungsreiche Tour durch die Berge in das Hinterland. 210 km entpuppten sich auch hier wieder als eine Tagesetappe. Irgendwie hat man das Gefühl, dass es auf Sardinien keine geraden Straßen gibt. Kaum sieht man eine 100 Meter lange Gerade folgen wieder unzählige Kurven.
20. Tag Die Mücken plagen uns immer noch und so fahren wir zurück in den Norden auf den uns schon bekannten Campingplatz Baia Blu.
21.-28. Tag Der Strand sollte nun nicht zu kurz kommen und so waren Relaxen und kleinere Touren angesagt. Das Reifenproblem beschäftigte uns doch wieder, als die Verschleißmarke erreicht war. Also erneut einen Reifenhändler suchen. Wir sind dann in Tempio fündig geworden. Dort war ein sehr freundlicher und ausgesprochen hilfsbereiter Reifenhändler, der uns dann weiterhelfen konnte. Es mussten nun doch beide Reifen gewechselt werden, da mir auch dieser Händler erklärte, das ein Conti auf Sardinien nicht aufzutreiben sei. Nun fahren wir den Michelin Pilot Road 2 und sind sehr zufrieden. Nur die Preise auf Sardninien sind schlicht überzogen. Zu Hause hätte dieser Reifensatz ca. 250 Euro gekostet, so aber wurde die Urlaubskasse mit 380 Euro belastet.
28. Tag Die Rückreise begann mit dem Einschiffen in Porto Tórres am Abend. Wir hatten eine Kabine gebucht und so kamen wir pünktlich und ausgeruht am 29. Tag in Genua an.
29. Tag Die Rückreise verlief über Mailand, Como, den alten Gotthard-Pass, Basel nach Bad Krozingen. Wir hatten noch von Sardinien aus über das Internet ein Hotel reserviert, was sich als goldener Schuss heraustellen sollte. Denn das Wetter, das uns ab Luzern erwartete, war alles andere als einladend und dann die letzte Nacht campen, das müssen wir uns nicht unbedingt antun. Etappe 530 km.
30. Tag Von Bad Krozingen sollte es über Colmar durch die Vogesen nach Saarbrücken und von dort über Trier, Bitburg zurück nach Hause gehen. Das Wetter hatte ein Einsehen. Einmal hat es ganz kurz geregnet, ansonsten war es sonnig und warm. Etappe 470 km.
Die Gesamtstrecke betrug in 30 Tagen 5.760 km und wir bereuen keinen einzigen Kilometer.
Unsere Ausrüstung hat sich im großen und ganzen bewährt, aber hierüber werden wir gesondert berichten.
Da uns der Süden Sardiniens intressiert, werden wir Sardinien sicher noch einmal besuchen. Nur Campingplätze werden wir im Süden Sardiniens meiden. Aber dafür gibt es ja B&B oder Ferienwohnungen/-häuser etc.
Wir haben viele nette Leute kenngelernt, die uns direkt oder indirekt mit Tipps weitergeholfen haben und denen wir auch mit Rat und Tat weiterhelfen konnten. Damit uns der Alltag nicht wieder gleich auffrisst, haben wir schon mit der Planung des nächsten kurzen Urlaub begonnen...
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